Skip to main content

RÜTTELBODEN

Rüttelboden

Große Flächen können schnell und langlebig mit Fliesen verlegt werden.
Vorteil zur Mörtel- bzw. Dünnbettverlegung:

  • spart Zeit
  • ebenmäßigere Oberfläche
  • geringer Fugenanteil
  • homogener Belag
  • hohe Belastbarkeit
  • langlebigkeit der Böden
  • harmonisches Gesamtbild
Anwendungsbereiche
  • hochbeanspruchte Böden
  • vorrangig im gewerblichen und industriellen Bereichen

z.B. Verkauf- u. Lagerbereiche von Einkaufscentren, Lebensmittelmärkten, Werkstätten, Maschinenfabriken und Fertigungshallen.

Planung Rüttelboden

Abstimmung der zu erwartenden Nutzung und Belastbarkeit - hierbei sollte die Realisierung einer Verbundverlegung an erster Stelle stehen, um die auftretenden Lasten auf der kompletten Konstruktion abzutragen.

Um bei Konstruktionen auf Trennschichten, Abdichtungen und Dämmung Biegebelastung zu vermeiden.

Eine baulich erforderliche Dämmung sollte unterhalb der Bodenplatte eingebaut werden. In Abhängigkeit der auszuführenden Unterkonstruktion sollten folgende Richtlinien für Mindestdicken und Festigkeitsklassen der Bettungsschichten nach AKQR (Richtlinien 08/2010 beachtet werden:

  • Verlegung im Verbund
    Mind. 40 mm Mörtelbett (Druckfestigkeitsklasse C16)
  • Verlegung auf Trennlage/Abdichtung (0,2mm)
    Mind. 60mm Mörtelbett (Druck-/ Biegefestigkeitsklasse C16/F3)
  • Verlegung auf Trittschall oder Dämmung
    Mind. 80-100mm Mörtelbett in Abhängigkeit der Dämmdicke, Berechnung muss durch den Planer erfolgen.
Bauablauf
  • 5-7 darf der Rüttelboden nicht betreten werden
  • nach 14 Tagen darf der Boden mit z.B. Leitern und Gerüsten belastet werden
  • volle Belastbarkeit nach 28 Tagen
  • durch geeignete Zusatzmitteln kann die Aushärtung verkürzt werden!
  • Vor Beginn der Verlegung sollte der Bau komplett geschlossen sein. (Fenster und Türen müssen vorhanden sein)
    Zugluft sorgt für schnelle Abbinden des Bettungsmörtels, diese führt zu Spannungen im Belag. Eindringen von Wasser und Schlagregen führt ebenfalls zur Zerstörung.
  • die Innentemperatur bei der Verlegung sollte zwischen 5-15 Grad liegen.
    Schienen und Einbauteile welche eingearbeitet werden, sind vor Beginn zu setzen und auf Höhe zu bringen. Nachträgliches einarbeiten ist aufwendig und für die Homogenität des Bodens störend. Die Beurteilung der Untergründe zum Verlegen des Rüttelbodens im Verbund erfolgt nach DIN 18560 T3 Abs.4.
Voraussetzung bzgl. Untergrund
  • Keine Mischuntergründe
  • Durchbrüche müssen Fachgerecht geschlossen sein
  • Keine Verschmutzungen auf der Bodenplatte
  • Keine überhöhten Maßtoleranzen

Bei erhöhten Anforderungen an die Ebenheit des fertigen Bodens (DIN 18202 T§ Z/) ist auch ein einhalten der Toleranzen in der Bodenplatte notwendig, um eine gleichmäßige Stärke der Verlege Mörtels zu gewährleisten.

Sollte es, aus welchen Gründen auch immer, nicht zu vermeiden sein auf einen Trennlage bzw. Dämmung unterhalb des Rüttelbodens zu verzichten, ist dieses mit äußerster Sorgfalt zu planen. Bei dieser Ausführung ist eine statische Berechnung der Bettungsschicht eingebaut werden, jedoch übernimmt diese keine statische Funktion. Der Einsatz von Bewehrungen im Verlege Mörtel zur Abminderung der geforderten Mindestfestigkeit und –dicke ist nicht zulässig.

Ungeeignet sind:

Betonstahlmatten bzw. Baustahlgitter-> diese werden nicht vom Bettungsmörtel umschlossen (kein Verbund)

In Abhängigkeit der gewählten Konstruktion und vorhandenen Gebäudetrennfugen ist ein Fugenplan durch den Planer zu erstellen.

Fugen
  • aufgehende Bauteile werden mit Randstreifen d = 0,8-1 cm abgestellt. -> Die Bewegungsfugen sind an dieser Stelle und in derselben Breite zu setzen!
    Die Bewegungsfugen sind durch Dickbettprofilen auszubilden!
  • elastischen Fugendichtstoff ist beim starken Befahren und andere hohe Lasten nicht zu empfehlen! Durch die mögliche Bewegung des Bodens, kann es zu Brüchen und Risse im Keramik kommen.

Bei Gebäudetrennfugen sind spezielle Profile einzubauen, welche auf ihre Belastungsart und Breite der zu übernehmenden Fugen abgestimmt werden müssen. Hierfür gibt es einige Anbieter, die sich auf Schwerlastprofile spezialisiert haben und auch vor Ort umfangreiche Beratungen durchführen können um das richtige Profil zu bestimmen.

Hier sollte die genauen Einbauvorschriften des Herstellers beachtet werden.

So müssen diese Profile in einem plastischen Epoxidharzmörtel auf Höhe gesetzt und nach Abbinden in den vorgeschriebenen Abständen mit speziellen Dübeln in der Bodenplatte verschraubt und anschließend nochmals mit Epoxi vergossen werden. Diese Profile sind sehr preisintensiv in Einkauf und Einbau. Hierbei sollte jedoch nicht eingespart werden, da Billigprodukte meist teure und aufwendige Schäden nach sich ziehen.

Verlegung des Rüttelbodens
  • reinigen der Bodenplatte
  • gutes Vornässen der tragfähigen Bodenplatte
  • Haftbrücke auf Bodenplatte aufbringen und einarbeiten
  • auf der frischen Haftbrücke wird der Bettungsmörtel aufgetragen
Arten von Bettungsmörtel

z.B. wird vor Ort mit Baustellenmörtel mit Zement, Sand, Wasser und Zusatzmittel gemischt.

Nachteil bei dieser Variante ist aber das nicht immer eine gleichmäßige Mischung entsteht.

Eine andere Variante ist der Lieferbeton, hier kann man zu fast 100% davon ausgehen das die Mischung nach spezieller Rezeptur erstellt und mit gleichbleibender Qualität angeliefert wird.

Um die Absenkung des Rüttelbodens zu vermeiden, wird der Bettungsmörtel beim Eindringen mechanisch vorverdichtet.

Zu beachten: Die Ebenflächigkeit des Bettungsmörtels beeinflusst das Erscheinungsbild des späteren Belages! So kommt es durch schlechte Verdichtung oder bei einem zu nassen Bettungsmörtel beim späteren Ab rütteln zu Absenkungen in der Belagsfläche.

Nach dem Einbringen des Bettungsmörtels wird eine Haftschlämme hergestellt und auf der Fläche mittels Zahnkelle aufgebracht. Die Verlegung der fliesen kann auf Kreuzfugen oder Halbverband erfolgen. Bei der Kreuzfugenverlegung sollten, um das Verschieben der Platten zu verhindern Kreuze eingelegt werden. Dabei entstehen Fugen von ca. 2-4 mm.

Nach der Verlegung der Fliesen wird die Fläche abgekehrt und gewässert. Die Menge des Wassers, beeinflusst die spätere Fertigkeit der gesamten Konstruktion. Die Verarbeitungszeit von Bettungsmörtel inklusive Vorlagern, Einbringen und Ein rütteln sollte eine Zeitspanne von max. 5 Stunden nicht überschreiten. Wobei diese Zeit durch äußere Einflüsse wie Jahreszeit und Temperaturen schwanken kann. Grundsätzlich gilt jedoch: je eher ab gerüttelt wird, umso besser ist dies für Festigkeit und Haltbarkeit des Bodens.

Nachdem ab rütteln des Bodens sollte zeitnah verfugt werden.

Der gesamte Boden wird vorgenässt und anschließend mit einer Mischung aus Zement und Quarzsand gefugt. Danach wird der Boden mit Quarzsand gereinigt. In diesem Zuge werden die überstehenden Randstreifen abgeschnitten.

Reinigung des Bodens

Für die Reinigung sind die Vorschriften des Fliesenherstellers unbedingt zu beachten.

Die Reinigung sollte deshalb von Fachkräften erfolgen, die das notwendige Knowhow und die geeigneten Reinigungsmaschinen besitzen.

Die Reinigung sollte erst nach 10-14 Tagen nach der Verlegung erfolgen. Bei Klinkerböden empfiehlt sich nach Abtrocknung eine zusätzliche Imprägnierung, welche abweisend auf Öle und Fette wirkt.

Je gründliche die Grundreinigung erfolgt, desto geringer ist der spätere Pflegeaufwand.

Es sollte darauf geachtet werden, dass die Reiniger rückstandslos abgebaut werden und nicht wachshaltig sind, dies verringert die Trittsicherheit.